Handyfilmen mit Augenmaß
Fast alle modernen Handys haben eine Kamera, die meisten Geräte bieten zusätzlich die Möglichkeit, kurze Filme zu drehen. Und die Qualität ist bei vielen Mobiltelefonen so gut, dass das Filmen richtig Freude macht. Solange gute Freunde und Bekannte im Bild sind und die Minifilme nicht in die falschen Hände geraten, macht das Handy so noch mehr Spaß. Doch Vorsicht: Nicht alles, was sich filmen lässt, ist auch erlaubt. Immer öfter ist etwa zu beobachten, dass übereifrige Menschen Verkehrsunfälle und andere Notsituationen mit ihrem Handy filmen.
Handyfilmer behindern Rettungskräfte
Schon früher haben Gaffer Rettungskräfte bei der Arbeit behindert. Dieser Effekt verstärkt sich durch die “Handyreporter” noch. Sie sind oft so auf ihr Display fixiert, dass sie kaum merken, was um sie herum vorgeht – und sie möglicherweise als Hindernis Gesundheit und Leben anderer Menschen gefährden. “Im vorletzten Jahr blieben vorbeikommende Autofahrer in der Nähe von Hamburg an einem Unfallort stehen und filmten das Geschehen, anstatt Ersthilfe zu leisten, wie es sogar das Gesetz vorschreibt. Wer aber bei Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und den Umständen nach zumutbar ist, kann mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft werden”, berichtet Roland Hüser, Betriebsarzt der E-Plus Gruppe.
Peinliche Szenen gehören nicht an die Öffentlichkeit
Die Unsitte, Szenen von Menschen in peinlichen Situationen nicht nur zu filmen, sondern anschließend auch noch im Internet zu veröffentlichen, verletzt die Menschenwürde. Sie ignoriert darüber hinaus die Persönlichkeitsrechte des Betroffenen, die dieser mit einer Klage beantworten kann. “Es ist dringend zu empfehlen, private Filme auf Portalen wie beispielsweise YouTube oder MyVideo nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Gefilmten einzustellen”, rät daher E-Plus-Onlineexperte Cris Wallendorf. In der Regel genügt es, sich selbst eine einfache Frage zu stellen: Wie würde ich mich fühlen, wenn alle mich so im Internet sehen könnten? Doch negativ können sich peinliche Filme und Fotos nicht nur im Privatleben, sondern auch im beruflichen Alltag auswirken. Insbesondere, wer plant, in der Zukunft einen Arbeitgeberwechsel vorzunehmen, sollte eigene Fotos und Filme im Netz nur sehr restriktiv verwenden und auf deren Inhalte achten. Denn inzwischen sehen immer mehr Personalabteilungen das Internet als wertvolle Informationsquelle bei der Sichtung möglicher Kandidaten für eine ausgeschriebene Stelle.