Ob Android, Symbian oder Windows Mobile – zahlreiche Betriebssysteme versprechen, das Beste aus dem Handy zu machen oder sogar noch etwas für die Menschheit zu tun. Gerade Android, das federführend von Google entwickelt wird, tritt mit dem Anspruch an, für mehr Transparenz und Wettbewerb auf dem Markt zu sorgen. Ein freier Quelltext, den jeder Entwickler nutzen und für optimale Produkte “ausschlachten” kann – das ist sicher zunächst einmal etwas sehr Feines.
Aber was hat man als Verbraucher davon? Ein paar Tage habe ich daher speziell Android-Handys diverser Hersteller im Vergleich getestet – u.a. das Sony Ericsson Xperia X10, das HTC Legend und das Samsung Galaxy i7500.
Zunächst zur Hardware: Android-Handys haben zwar Tasten. Aber nicht wie gewohnt in erster Linie für “Ja / Gespräch annehmen” und “Nein / Gespräch beenden”, sondern um Menüs zu öffnen oder sie wieder zu verlassen. Gut, nach ein paar Tagen hat man sich daran gewöhnt.
3D Ansicht Sony Ericssson Xperia (TM) X10, luster white
3D Ansicht Samsung i7500 Galaxy, onyx black
Was die Software betrifft, sind die Befehle und Programme in etwa so sortiert, wie man es von fast allen anderen Systemen auch kennt. Einstellungen, Kalender, Spiele – alles in einer Art Hauptmenü vorhanden. Die große Stärke soll ja aber die freie Zugänglichkeit des Quelltextes sein, sprich: mehr Freiheit in punkto Software herrscht. Ich freute mich also zu Testbeginn auf Software en masse, ganz nach meinen Wünschen.
Aber die große Freiheit weicht doch recht schnell einer gewissen Ernüchterung: Um mich im “Market”, ähnlich dem iTunes Store, mit Apps zu versorgen, muss ich erstmal ein Konto bei Google eröffnen. Aber viele haben Bedenken, dem großen Datensammler zu viele Informationen zur Verfügung zu stellen. Und ein schneller Link zu einem offenen, freien Download-Portal? “Fehlanzeige, selber suchen” lautet hier die Devise. Hinzu kommt: Nicht alle auf Android basierenden Handys “verstehen” die gleichen Informationen. Denn jeder Hersteller kann die Elemente des Android-Systems nach eigenen Vorstellungen auswählen und mit anderen Software-Elementen, die nur er selbst anbietet, verknüpfen. Also: Die Möglichkeiten sind da, sie sind gut, aber wie bei allen Betriebssystemen muss man sich auch bei Android-Handys gehörig Zeit nehmen, um sie nach eigenen Vorstellungen zu optimieren.
Viel wichtiger als die Frage nach dem Betriebssystem erscheint mir deshalb weiterhin, wie gut die Ton- und Bildqualität ist, wie sensibel der Screen auf Berührungen reagiert, ob es ein Multitouch-Display sein soll oder lieber ein klassisches Tastatur-Design. Android hin oder her ;-).
Aber vielleicht haben Sie ja von Android einen ganz anderen Eindruck – dann schreiben Sie ihn einfach als Kommentar zu diesem Artikel. Ich bin gespannt!